Vorwort

Wer schreibt denn Kinderbücher?

Eine Geschichte aus dem Stegreif zu erzählen, ist für mich eine einfache Sache. Ich fange heute noch, ohne zu überlegen, ohne die Geschichte zu ahnen, einfach aus einer Laune und Lust an, Kindern Geschichten zu erzählen oder aufzuschreiben. 


 Ich mag es, Kinder zu unterhalten, mit ihnen zu spielen, ihre Probleme zu verstehen und ein wenig zu helfen, den Tag zu nutzen, zu erleichtern, oder auch zu verschönern. Ich habe mit Kindern gearbeitet, die direkt oder indirekt Gewalt erlebt haben, und darunter leiden. Therapie ist eine künstliche Methode der Verarbeitung, die nicht immer das gewünschte Ergebnis bringt.  Kinder merken sofort die Absichten des Erwachsenen und gehen auf Distanz. Ich lasse gern den Kasperl erzählen, wie in der Geschichte "Seppl darf lustig sein!" Aus seinen und anderen  Geschichten nehmen die Kinder das, was sie gerade in ihrer Situation brauchen, und erinnern sich auch an das, was sie später brauchen können. Geschichten sind interessante, unverbindliche, zwanglose, unpersönliche Beispiele der Lebenserfahrung und bieten sich an, aus ihnen Lehren zu ziehen, mehr nicht! So habe ich begonnen, Märchen genauer zu studieren. Märchen sind abstrahierte, allgemeingültige Lebenserfahrung, die auch zukunftsweisend ist. Märchen haben mich in meinem künstlerischen Stil geprägt, sowohl beim Malen, als auch beim Schreiben.



Das ist mehr als Unterhaltung. Ich habe gesehen, wie Kinder mitdenken, mitfühlen und daraus Hoffnung für sich bekommen. Der Kasperl ist der beste Therapeut.

Über Geschichten lernen Kinder die Welt kennen. Mir ist wichtig, dass sie auch unterscheiden lernen, was ist gut, was ist böse. Das ist meiner Erfahrung nach die Dauerfrage der Kinder. Sie wollen eine Erklärung. In meinen Geschichten sind immer Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ich mag nicht, wenn Handlungsmuster eintrainiert werden wie z.B. bei Missbrauch. Wie soll das funktionieren? Vielmehr müssen Kinder die Erlaubnis bekommen, auf eigene Art und Weise zu denken und zu handeln. Jedes Kind und jede Situation ist anders. Kinder brauchen unterschiedliche Geschichten und fordern auch ihre jeweiligen Lieblingsgeschichten ein. Das, was sie immer wieder hören wollen, beschäftigt sie mehr und mehr. Sie bilden sich durch Wiederholungen langsam eine eigene Meinung, auch zu sehr schwierigen Erfahrungen. Diesen Prozess sollte man nicht stören, sondern zulassen.

Meine aktuelle Idee ist, dass Großeltern ihren Enkelkindern ein eigenes Bilderbuch zu einem gemeinsamen Erlebnis schreiben und illustrieren. Kinder lieben es, sich in einem Buch wieder zu finden. Das Buch vom "Gummibärliräuber" und vom "Josipel" oder von "Emma rettet die Erdkrötenprinzessin" ist so entstanden. Die Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkindern ist eine besondere Beziehung mit einzigartiger Bedeutung. Zudem haben die Großeltern Zeit und Lebenserfahrung. Es gibt so viele Gelegenheiten diese Beziehung zu gestalten. Für Kinder ist das sehr wichtig.

So können Sie hier in meine Geschichten hinein schauen und wenn Sie mögen, mir Ihre Rückmeldung geben. Die Bücher werden nach und nach nun veröffentlicht! Hoffentlich gelingt dieses Vorhaben. Für jede Unterstützung bin ich wirklich dankbar!