Juppi, der Sternenprinz verschiebt die Sterne
Inhaltliche Zusammenfassung des Kasperltheaters
"Juppi, der kleine Sternenprinz lässt Sternschnuppen regnen"
Szene 1 - Einleitung
Der Sternenkönig Jupit hat seinen Regierungssitz auf dem Stern Jupiter und regiert die Planeten im Weltall, nur die Erde nicht. Das hat einen besonderen Grund, über den der König nicht gerne spricht. Jupit bricht mit seiner Königin Jupita auf, um seine Planeten zu besuchen. Juppi muss zuhause bleiben und will spielen. Das goldene Königszepter ist an einem geheimen Ort, denn damit können die Sterne am Himmel verrückt werden, was nur der König allein darf und nur sehr selten macht. Die Erde gehört ebenfalls zu den Planeten des Alls und ist genau genommen auch ein Stern. Die Erde aber kann nicht mehr vom Sternenkönig regiert werden, denn auf der Erde haben sich der Zauberer Goldgier und die Hexe Silberdrang verbündet. Sie haben eine undurchdringliche Felswand auf der Erde mit ihrer Magie besetzt. Sie verhindern damit jeden Besuch des Sternenkönigs. Jupit würde sie, wenn er könnte, für die Goldgier und den Silberdrang bestrafen, denn Gold ist Sternenstaub und gehört in sein Reich. Nur kleine Geschenke aus Gold wie Ringe und Kettchen sind erlaubt, damit Menschen sich ihre Liebe zeigen können. Zauberer Goldgier rafft alle goldenen Sternschnuppen zusammen und bringt sie in seinen Felstresor. Die Hexe Silberdrang muss in ihrer Bergmine mühsam nach Silber graben. Der Zauberer duldet die Hexe, weil sie nur durch gemeinsame Zauber- und Hexenkräfte den Sternenkönig fern halten können. Die beiden sind sich dennoch feindlich gesinnt. Goldgier will alle Sternschnuppen haben, denn er glaubt dann auch ein Sternschnuppenkönig zu sein und die Erde regieren zu können. Die Hexe will ihn daran hindern.
Szene 2 - Sternschnuppenregen
Juppi entdeckt das Versteck des Zepters und will wie der Vater damit die Planeten am Himmel zurecht rücken. Er will ihm helfen die Sterne zu ordnen. Er schiebt die Sterne hin und her. Sie stoßen aneinander und viele Sternzacken brechen ab und fallen als Sternschnuppen auf die Erde. Es ist ein Goldregen für den Zauberer, der alle Sternschnuppen in seinen Felstresor schleppt.
Kasperl kann den Schnuppenregen beobachten und vermutet, dass Juppi das Zepter des Vaters gefunden hat und damit Unsinn macht. Seppl weiß auch nicht wie sie Juppi daran hindern könnten. Sie gehen auf den Wendelstein ins Observatorium zu dem Astrophysiker Mingsing und erzählen ihm, was im Sternenschloss passiert. Vielleicht hat er eine Idee, denn er kennt sich im Sternenall am besten aus. Mingsing sitzt im Observatorium und beobachtet die Sterne. Gerade noch war der Pluto dort und plötzlich fehlt am Sternenbild der Waage der vordere Deichselstern. Und da, ach schon wieder, am großen Wagen fehlt ein Rad. Wer um alles bringt die Sterne durcheinander. Beim Abendstern Venus zittert das Licht so merkwürdig als ob die Prinzessin Venili Angst hätte. Der Stern wackelt. Irgendetwas ist passiert, aber er weiss nicht was. Kasperl und Seppl kommen an und erzählen ihm, dass Juppi das Zepter des Königs gefunden hat und die Sterne hin und her schiebt. Wenn sie anstoßen dann brechen kleine und große Zacken ab und fallen als Sternschnuppen auf die Erde. Der Zauberer Goldgier ist in Hochstimmung und sammelt alle Schnuppen ein. Die Hexe Silberdrang hilft ihm dabei.
Kasperl und Seppl bitten den Sterngucker um Hilfe, um eine Katastrophe zu verhindern. Wenn der Zauberer mehr Sternengold hat als der Sternenkönig, dann ist er der Herrscher der Erde. Von einem goldgierigen Zauberer wollen Kasperl und Seppl nicht regiert werden, die Oma auch nicht und die Kinder auch nicht. Mingsing kann Juppi keine Nachricht schicken.
Die rettende Idee
Seppl hat eine winzige Idee. Die Natur ist mehr als nur Baum, Wasser oder Stern. Natur ist die Verbindung von Baum, Wasser und Stern. Der Baum braucht Wasser und das Wasser hat eine Verbindung zum All, vor allem zum Mond. Alles hängt in der Natur zusammen und wenn die Natur gestört wird, dann wirkt sich das auf die Erde und auch auf die Menschen aus. So einfach ist das. Natur ist die Grundlage des Lebens. Seppl weiß vom alten Förster, dass die Baumfee über die Wälder der Erde wacht. Sie ist in jedem uralten Eichenbaum zuhause. Oben auf dem Samerberg gibt es eine uralte Eiche. Sie müssten dort hin laufen, den Baum umarmen und in den Baum hinein flüstern, dass Juppi im Sternenschloss Unsinn macht und die Königseltern auf Staatsreise sind. Das genügt. Die Baumfee kann die Eiche nicht verlassen aber sie hat eine besondere Briefträgerin, die Eule Kora, die täglich über die Wälder fliegt und ihre Botschaften verteilt. Eulen haben einen besonderen Vogelruf Uhu uhu, kurz lang lang kurz und immer wieder uhu, eine Geheimsprache. Außerdem klingt das uhu durch und durch bis hinunter in die tiefe Erde.
Es ist die Feeneule Kora, die in die Welt hinaus ruft. Die Menschen verstehen den Vogelruf nicht, aber die Naturwesen schon. Das Grundwasserkrokodil liegt tief in der Erde und hört es, vielmehr spürt es das Fibrieren von uhuuhu.. und weiß, was es tun muss. Quurx ist ein sumpfiger untererdiger Name, denn unter dem Bauch von Quurx liegt der große Wasserspeicher der Erde, in dem es heftig gurgelt. Natur reicht tief in die Erde hinein und in den Himmel hinauf, nie gibt es einen Anfang oder ein Ende. Jede Materie hat kleinste Teilchen, die mit unsichtbaren Kräften miteinander in Verbindung sind. Die Natur hat wunderbare Methoden, die die Menschen noch lange nicht vollkommen erforscht haben. Aber das ist Physik und Philosophie für Mingsing. Kasperl läuft zur alten Eiche und flüstert die Botschaft hinein, dass Juppi Unsinn mit dem Zepter macht und die Sternschnuppen zur Erde fallen.
Szene 4 - der Sternenkönig kommt zurück
Indes ist das Sternenkönigspaar bei Venili auf dem Planet Venus angekommen. Der Stern Venus zittert ungewöhnlich. Die Sternenprinzessin bekommt eine Botschaft von Quurx, dass Juppi mit dem Zepter Sterne verschiebt und Zacken abbrechen. Jupit hatte seinen Zeptertresor nicht fest verschlossen. Das Königspaar muss schleunigst zurück, um Juppi das Zepter aus der Hand zu nehmen. Sie reisen ab. Plötzlich geht die Türe des Thronsaales auf und der Vater stürmt herein. Er nimmt Juppi das Zepter aus der Hand. Juppi wollte doch nur dem Vater eine Freude machen und für ihn regieren. Die Sterne sind nicht kaputt, sondern nur ein bisschen verschoben. Eine Zacke ist von Stern Plingpling abgebrochen, nur eine einzige. Der König schimpft und die Königin holt Juppi vom Thron. Er versteckt sich unter dem Rock der Mutter, um der Strafe des Königs zu entgehen. Juppi muss draußen auf dem Planeten Sternenstaub zusammenkehren, um damit die Sternenbrüche zu heilen. Königsein ist eine würdevolle verantwortungsvolle Aufgabe und kein Kinderspiel für Juppi. Jupit setzt sich auf den Thron und bringt die Sternenkarte wieder in Ordnung.
Alles in Ordnung im All
Im Observatorium beobachtet Mingsing, dass der Sternenhimmel wieder in Ordnung ist. Alle Sterne sind an ihrem Platz. So ist alles gut gegangen: Kasperl hat die Botschaft in die Eiche der Baumfee geflüstert, die Baumfee hat die Eule Kora beauftragt, Kora hat die Botschaft zu Quurx geeult und Quurx hat Zeichen zu Venili auf die Venus gesendet. Der Sternenkönig ist zurück zu Juppi und hat ihn das Sternenzepter aus der Hand genommen . Alles ist in Ordnung.
Mingsing richtet sein Fernrohr auf die Erde. Der Sternschnuppenregen hat plötzlich aufgehört. Goldgier vermutet, Silberdrang hat gehext und befürchtet die Strafe des Sternenkönigs. Er droht Silberdrang sie hinunter zu Quurx zu zaubern, der sie einschnauft. Silberdrang schwört ihre Finger nicht im Spiel zu haben. Der Streit geht weiter und die Hexe läuft dem Zauberer davon. Auch in der nächsten Nacht fällt keine Sternschnuppe auf die Erde. Der Zauberer vermutet, dass der Kasperl und Seppl die Hände im Spiel haben könnten. Er versucht die Kinder auf seine Seite zu ziehen und sie mit Goldschnuppen zu bestechen. Er geht in seine Mine und will seine Sternschnuppen zählen. Die beiden Sternzackensammler Schnupp und Zack sind vom Sternenkönig auf die Erde geschickt worden, um die Sternschnuppen einzusammeln und zurück zu bringen. Der Zauberer kommt wütend und tobend aus dem Fels heraus, denn es fehlen viele hundert Sternschnuppen: "Diebe Diebe, alle meine Goldzacken sind weg, alle gestohlen. Die alte Hexe hat mich überlistet und ich Depp habe es nicht gemerkt. Das soll sie mir büßen. Silberdrang hat Goldgier besiegt. oh, ich verkrieche mich nun und warte auf eine neue Gelegenheit. Das wird sie mir büßen, dieses Hexenluder. Kinder glaubt ihr auch, dass dies die Hexe war. Ich glaube es sicher, denn der Kasperl kann nicht in die Felsschlucht, unmöglich, auch nicht mit Seil und Haken. Wer könnte es sonst gewesen sein, nur die Hexe. Einen anderen Zauberer gibt es nicht und der Sternenkönig kann nicht auf die Erde, solange ich hier Zauberer bin."
Der Zauberer kriecht in die Höhle der Hexe, um ihre Schätze zu zerstören.
Szene 6 - Schluß
Gold ist ein kostbares Geschenk
Seppl und Kasperl verlassen Mingsing und kommen zurück zur Großmutter. Sie wollen Omas Goldschmuck sehen. Sie bringt ihren Schatz und erzählt aus ihren Erinnerungen. "Kinder fragt doch einmal eure Eltern und eure Oma, ob sie auch Goldgeschenke in ihrem Leben bekommen hat. Gold ist sehr kostbar, Silber natürlich auch, aber Goldgier und Silberdrang zerstören die Freude an den Geschenken."
Seppl flüstert dem Kasperl zu, dass er bei Mingsing für Oma einen Stern gekauft hat und ihr diesen zum 80. Geburtstag schenken will.
Kasperl fragt:Wie bringen wir den Stern vom Himmel herunter?
Seppl lacht: gar nicht, frag die Kinder.
Kasperl plaudert mit den Kindern und verabschiedet sich.
Christa Ulmer- Thurn
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