Faschingskrapfen

Faschingskasperltheater

Der Räuber Leckermaul hat Krapfenhunger

· Szene - Omahaus

Heute ist Fasching und alle Kinder sind verkleidet. Der Seppl hat sich als Indianer verkleidet und Kasperl hat einen Robin- Hood- Hut auf. Sie unterhalten sich, wer wie viel Krapfen braucht, denn alle Kinder im Dorf wollen Krapfen von der Oma haben. Ihre Krapfen sind die besten weit und breit. Die beiden dichten ein Lied: "Lustig ist die Fasenacht, wenn die Oma Krapfen macht, wenn sie aber keine macht, pfeif ich auf die Fasenacht...."

Die Großmutter muss für Kasperl 20 Krapfen machen, für den Seppl 10 und für die Kinder auch 20. Sie macht sich an die Arbeit und schlägt den Teig. Das ist mühsam, denn die Großmutter hat keine Teigrührmaschine, sondern muss den Teig mit der Hand schlagen. Dazu hat sie einen besonderenTeigholzlöffel, auf den sie sehr stolz ist. Der Seppl hilft beim Teigschlagen, denn die Arme der Großmutter sind nicht mehr so kräftig.

Kasperl zur Großmutter: "In drei Krapfen tust du keine Marmelade, sondern in den einen scharfen Senf, in den zweiten Ketchup und in den dritten Sägemehl hinein. Das ist eine Faschingsgaudi und alle können lachen, wenn jemand hineinbeißt und ein saures Gesicht macht. Das ist lustig, die Krapfen sind nicht giftig, Kinder. Man kann ja den Krapfen wieder ausspucken! Nichts verraten Kinder!"

Kasperl und Seppl gehen hinaus, um beim Faschingstreiben mitzumachen.

Die Oma steht in der Küche und betrachtet den Teig: "Der ist wirklich locker geworden. Die Krapfen werden bestimmt hervorragend. Der Teig muss nun ruhen, damit er aufgehen kann, bevor ich die Krapfen forme und in Butterschmalz herausbacke. Ich lege ein bisschen die Beine hoch und ruhe mich aus."

· Szenenwechsel - Räuberhöhle im Wald

Räuber Leckermaul: "Hört ihr Kinder, wie mein Magen knurrt. Jetzt hab ich schon drei Tage nur Beeren und Nüsse gegessen, ich habe Appetit auf Kuchen, Torten und Nusshörnchen. Was ist denn heute im Dorf los, Kinder? Ich höre Musik und Lachen! Was - Fasching! Da backt doch die Großmutter vom Kasperl ihre weltberühmten Krapfen! Ist sie schon fertig? Letztes Jahr konnte ich durchs Küchenfenster hineinlangen und ihr 5 frische duftende Krapfen stehlen. Die hat sie nahe ans Fenster gelegt. Ich glaub, sie hat es gar nicht gemerkt. Die Krapfen haben wunderbar geschmeckt. Blöd, dass ich keine solche Oma habe, nur der Kasperl und der Seppl. Aber, ich krieg schon meine Krapfen. Ich versuch einfach wieder, fünf zu stehlen. Vielleicht hat sie das Fenster wieder offen gelassen oder ich schleich mich durch die Hintertüre oder, ach, ich verrate euch das nicht, denn sonst verratet ihr mich dem Kasperl. Ich kenn euch, ihr kleinen Kasperlfreunde, ihr helft immer zu dem lustigen Zipfelhut. Zu mir hilft niemand, niemand versteht mich und niemand gibt mir freiwillig ein paar Krapfen, oder ihr vielleicht?"

Der Räuber nimmt eine alte Tasche und geht hinaus.

· Szene- Omahaus

Die Großmutter hat die Krapfen gebacken und legt sie sorgfältig aus, damit sie ausdampfen. Sie öffnet das Fenster und geht hinaus, um frische Luft zu schnappen, denn in der Küche ist es sehr heiß.

"Nun bin ich fertig - hier in diesen drei Krapfen habe ich Senf, Ketchup und Sägemehl hinein, wie der Kasperl gesagt hat. Die muss ich mir merken, damit der Kasperl sie nicht isst. Oder soll ich ihn austricksen. Eigentlich sollte er auch einmal ausgetrickst werden. Er will immer nur die anderen austricksen. Ach den mit dem Ketch up lege ich hierher und trickse den Kasperl aus, Kinder nicht verraten, mal sehen ob der Kasperl Spaß versteht oder nicht! 50 Krapfen sind es, die müssen reichen."

Die Großmutter geht hinaus und der Räuber schleicht ans Fenster.

Räuber: "Oh, wie das duftet, da komm ich ja rechtzeitig. Die Krapfen sind noch warm und das Fenster ist wie voriges Jahr offen. Kinder hört auf zu schreien, denn sonst kommt die Großmutter zurück oder gar der Kasperl. Das will ich nicht, hört auf."

Die Großmutter kommt zurück: "Warum schreit ihr denn so, bitte nicht so laut, denn ich möchte ein wenig schlafen. Was sagt ihr Kinder? Der Räuber Leckermaul will Krapfen stehlen, nein, das glaub ich nicht, wie soll er herein kommen? Die Türe ist zu und ich sitze draußen auf der Gartenbank. Ich habe niemanden gesehen."

Der Räuber nimmt durch das Fenster 5 Krapfen mit und auch den Krapfenteigholzlöffel. Er läuft davon.

Die Großmutter dreht sich um: "Kinder, da ist niemand. Sie schaut aus dem Fenster und bestätigt, da ist gar niemand. Ihr habt euch sicherlich getäuscht, Kinder. Aber, wo ist mein Teiglöffel, den brauch ich unbedingt für die nächsten Krapfen? Wo hab ich den hingelegt? Was, Kinder, den hat auch der Räuber mitgenommen! Ja, das geht ja nicht! Krapfen, das kann ich verstehen, denn der Räuber möchte auch Fasching feiern, aber den Kochlöffel brauche ich unbedingt. Den muss er zurückgeben!

Kasperl und Seppl kommen und wollen die Krapfen holen. Die Kinder erzählen alles und die Großmutter sitzt traurig im Sessel: "Mein Kochlöffel ist ein Erbstück von meiner Mutter, den hat mein Vater selbst geschnitzt, einen besseren gibt es nicht. Kasperl, bitte bring ihn mir zurück."

Kasperl beruhigt die Oma und geht mit dem Freund Seppl, verkleidet als Indianer und Robin Hood, in den Wald zur Räuberhöhle.

· Szenenwechsel Wald

Der Räuber Leckermaul packt in seiner Höhle seine Tasche aus: "5 warme Krapfen und der Holzteiglöffel der Großmutter - wunderbar- jetzt kann ich auch Krapfenteig rühren und Krapfen backen, soviel ich will. Ich muss nur Mehl und Eier stehlen und kräftig durchschlagen. Schlagen ist kein Problem für mich! So ein starker Räuber wie ich, kann doch den Teig besser schlagen als der dürre Seppl...."

Der Räuber beißt in den ersten Krapfen gefüllt mit Erdbeermarmelade: Hhmhmh

Dann beißt er in den nächsten und spuckt ihn sofort wieder aus: "Was ist das, bittere Erdbeermamelade im Krapfen? Pfui Teufel, sind die Krapfen vielleicht vergiftet und ich muss nun sterben? Ohje, was mach ich nur, ich Armer. Ist denn die Großmutter vom Kasperl eine Hexe geworden und will mich töten. Bitte, Kinder schreit nach Hilfe, denn mir geht es schlecht. Vielleicht ist der Kasperl in der Nähe und kann mich retten."

Kinder rufen den Kasperl, der in der Nähe ist: "Was ist denn los Kinder?"

Die Kinder erzählen! "Was, das alte Leckermaul hat den Ketchup- Krapfen erwischt, das geschieht im Recht! Er hätte von der Großmutter sicher Krapfen bekommen, wenn er gefragt hätte, aber einfach durchs Fenster klauen, das geht ja nicht. Aber wir wollen dem Leckermaul schon helfen, denn wenn er Angst hat, dann braucht er Hilfe. Ein bisschen zittern aber muss er schon, damit er nicht mehr stehlen tut."

Kasperl und Seppl finden den Räuber Leckermaul in der Höhle.

Er jammert: "Oh, je oh, je ich armer Räuber, muss nun an einem Krapfen sterben, mein Bauch tut weh...."

Kasperl: Na du alter Jammerlappen, von Ketchup stirbt man nicht und von Krapfen auch nicht, jetzt hör aber auf. Hast du den Teiglöffel meiner Großmutter auch mitgenommen. Den gibst du schnell zurück, denn sonst helfen wir dir nicht."

Räuber: "Hier ist er, gib ihn der Großmutter zurück!"

Kasperl: Hier, nimm ein Kräuterbonbon und dein Bauchweh vergeht sofort. Glaub mir, Ketchup ist nicht giftig, du bist nur erschrocken und hast gedacht, es könnte Gift sein. Krapfen mit Ketchup füllen ist ein Faschingsspaß, und nur zum Lachen."

Räuber: "Wirklich, Kinder lügt der Kasperl mich nicht an?"

Seppl: "Wir lügen nie, wir tricksen höchsten jemand aus, weil wir gern lachen, aber das sagen wir nachher. Da, Kasperl, magst du auch einen Krapfen, ich habe drei mitgenommen."

Kasperl beißt hinein und spuckt aus: "Oh, da ist ja Senf drin. Hast du das gewusst, Seppl."

Seppl: "Nein, den hat mir die Großmutter mitgegeben. Jetzt beiß ich in den letzten Krapfen hinein, denn vielleicht erwisch ich den, der mit Sägemehl gefüllt ist!"

Seppl beißt hinein und der Krapfen schmeckt wunderbar: "Glück gehabt!" Räuber: "Können wir essen nun meine Krapfen essen? Ich habe noch vier hier."

Kasperl: "Mal schauen, ob der Krapfen mit dem Sägemehl dabei ist?"

Dem Räuber Schleckermaul geht es wieder gut und die drei feiern Fasenacht in der Räuberhöhle und dichten Faschingslieder!

Kasperl: "Ich bin heute Robin Hood, der war auch ein Räuber, der den Reichen das Gold gestohlen hat und es den Armen gegeben hat!"

Räuber: "Ist das ein guter Räuber?"

Kasperl: "Ich weiß es nicht genau, vielleicht kein ganz böser, aber erlaubt ist Stehlen auch nicht. Mit dem Stehlen ist das so eine Sache! Wann ist es gut, wann ist es böse?" Räuber: "Ist Krapfen stehlen gut oder böse?"

Seppl: "Sagen wir so, Krapfen stehlen ist nicht so schlimm wie einem armen Menschen das letzte Geld stehlen. Bei den Indianern gab es früher kein Stehlen, die Indianer haben miteinander alles geteilt. Jeder hatte alles zum Leben. Heute ist es bei uns anders."

Kasperl: "Ganz anders. Es gibt viele arme Menschen bei uns, die nicht so feiern können wie wir, aber stehlen dürfen sie nicht. Wir haben eine Polizei, die genau schaut, dass niemand stiehlt. Aber teilen sollten wir mit den Kindern, die sich nicht viel kaufen können. Heute wollen wir die Krapfen der Großmutter auch mit dir teilen, Räuber. Doch den Teiglöffel gibst du der Großmutter zurück! Sie hat ihn sehr vermisst und war traurig, denn der Kochlöffel ist ein Andenken an ihre Mutter. Sie freut sich immer, wenn sie mit ihm Krapfenteig schlägt."

Räuber: "Ja, das wusste ich nicht, ich entschuldige mich bei ihr und werde zur Strafe Teig schlagen, immer und immer und immer!"

Kasperl: "Du musst aber vorsichtig sein, nicht dass du Kraftprotz den Löffel abbrichst. Du musst mit Gefühl Krapfenteig schlagen. Wir fragen die Großmutter, ob du das darfst. Sicher schenkt sie dir dann ein paar Krapfen. Machs gut, altes Leckermaul. Wir kommen wieder."

Kasperl und Seppl singen das Faschingslied und verlassen die Räuberhöhle. Leckermaul winkt: "So, nun habe ich Freunde gefunden. Das ist schön. Ich muss mir nun überlegen, wie ich weiterlebe, ohne zu stehlen. Vielleicht muss ich arbeiten, das ginge doch! Ich mache Waldarbeiten für den Förster und im Winter füttere ich die Tiere und räume Schnee. Das ginge doch auch."

5. Szenenwechsel - Großmutters Haus

Kasperl und Seppl kommen und bringen der Großmutter den Holzlöffel zurück: "Hier Großmutter, einen schönen Gruß vom Räuber Leckermaul. Er will nie mehr Krapfen stehlen und dir helfen beim Teigschlagen. Er bittet dich um Entschuldigung. Darf er dir helfen."

Oma: "Natürlich, er ist stark und ich brauche Hilfe. Ihr seid ja immer schnell auf und davon, ihr Schlingel. Morgen werde ich noch mal Krapfen backen und da kann mir Leckermaul helfen."

Kasperl: "Wo ist denn der Krapfen mit dem Sägemehl?"

Oma: "Ja, das weiß ich jetzt nicht mehr, irgendwo zwischen den anderen. Das ist nun eine Überraschung, vielleicht wollen die Kinder einen Krapfen haben, wollt ihr?"

Kasperl: Aber Vorsicht, in einem Krapfen ist Sägemehl. Faschingslied