Wir leben in einer Welt des Umbruchs, der permanenten Veränderung, vor allem durch Digitalisierung und Globalisierung. Das Weltbild verändert sich und damit auch das Menschenbild. Raum und Zeit werden anders erlebt, Grenzen werden anders oder außer Kraft gesetzt. Es entsteht in dieser rasanten Veränderung eine hohe Spannung zwischen Tradition und Vision, zwischen Bewahren und Gestalten, zwischen Gewohnheiten und Erneuerungen, zwischen Vergangenheit und Zukunft, und so weiter. In dieser Zerreißprobe brauchen die Menschen besondere Kenntnisse und Fähigkeiten, um sich auf die neuen Anforderungen einzustellen und von den alten kulturellen Gewohnheiten und Methoden abzulassen. Kinder tun sich in diesem Fall nicht schwer, denn sie wachsen in der neuen Zeit auf. Die zeitentsprechende Bildung muss bereits jetzt, gegenwärtig im Kleinkindesalter beginnen. Schulen müssen sich neue Methoden für neue Inhalte überlegen für Digitalisierung, Umweltschutz, Technologien, Kommunikation, Spiritualität, Wissenschaft und Forschung und für viele Bereiche mehr. Die Kinder sind heute weitaus anspruchsvoller geworden im Bereich Erziehung, Bildung und Entwicklung als vor 20 Jahren. Die staatlichen Verantwortungsträger haben leider den Anschluss verschlafen und die Nachteile werden erst später deutlich sichtbar. Die Tatsache der Welterneuerung und die Prozessentwicklung wird leider nur schleppend wahrgenommen und bei Weitem nicht in Handeln umgesetzt. Die Umwelt begreifen, wahrnehmen und denken, einfühlsam zu sein und Gefühle achten, Realitäten hinterfragen und Kritik äußern, phantasieren und kreativ sein, vordenken und nachhaltig planen, sozial und verantwortlich handeln, sind notwendige Prozesse, um in der neuen Welt zu leben und drastisch gesagt, auf dem Planet Erde zu überleben. Es muss uns gelingen, individuelle Freiheit und Sozialkompetenz in ein Gleichgewicht zu bringen, die schweren politischen Verbrechen in der Vergangenheit aufzuarbeiten, und parallel dazu auch die Gestaltung der Zukunft vorantreiben. Hindernisse, Blockierungen, Fixierungen, Machtkämpfe, Ideologien, religiöser Fanatismus, bis hin zum Terrorismus ist hinreichend bekannt. Die Welt ist in Unruhe.
Die Gegenwart und Zukunft stellt hohe Anforderungen an uns Menschen, vor allem an die der jungen Generationen. Kultureller Wandel ist im Gange bezogen auf Umweltschutz, Tierschutz, Menschenrechte, Staatsformen und vieles mehr. Wie wollen wir friedlich miteinander leben, in kleinen System bis hin zu großen politischen Systemen? Ein hohes Ziel, doch es lohnt sich! Anders gesagt, wir haben keine andere Wahl, wenn die Menschheit den Planeten Erde nicht zerstören will! Wo sollen wir beginnen. Ich habe mich entschieden für Kinder Bilderbücher und Geschichten zu schreiben zum Thema der Zeitenwende.
Ich benutze die Märchenform bis hin zu Fantasy Geschichten, um Tradition aufzunehmen und mit Zukunft zu verbinden. Ich biete Kindern phantasievollen Figuren an, denen sie in eine existierende, natürliche und auch in eine vorstellbare, digitale Welt folgen können. Ich will sie auf Lebensweisen und Lebensfragen neugierig machen, den Blick über den eigenen und den gesellschaftlichen Tellerrand zu wagen und weltoffen zu werden. Das ist ein riesiger Prozess, aber er muss endlich offiziell beginnen.
Meine Leser und Vorleser brauchen Zeit und Ruhe für eine Stimmung, in der Gründlichkeit im Denken und Fühlen und Reden passieren kann. Der Umgang mit Zeit gehört auch zu den Veränderungen. Rasant schnelle Geschichten lehne ich ab, denn sie verstärken Hektik und Stress, und sind Zeit- und Energievernichter. Mit Hex-Hex lernen Kinder nicht, sich im Leben zurechtzufinden. Ich ärgere mich oft über die Verdummung von Kindern, die leichtfertig und unverantwortlich ist.
Meine Geschichten sind getragen von meiner langjährigen Berufserfahrung als Sozialpädagogin und Systemtherapeutin, sowie durch meine persönliche Lebenserfahrung als Kind, Mutter und Großmutter. Sie sind Ausdruck meines entwickelten Menschen- und Weltbildes als autodidaktische Autorin und Illustratorin.
So sind unter dem Leitgedanken "Kunst bildet Kinder" meine Bilderbücher, Theaterstücke, Geschichten und Gedichte entstanden. Die Vorbereitung auf die Zukunft muss jetzt beginnen und wir, Eltern, Großeltern, Lehrer und Erzieher stehen in der Verantwortung, unseren Kindern nach besten Kräften das nötige Rüstzeug für eine andersartige unvorhersehbare Zukunft mitzugeben. Die Welt der Zukunft wird uns alle überraschen, trotz aller Vorbereitungen. Mein Anliegen ist, uns zu öffnen für das Kommende und nicht in alte Zeiten zurückzufallen, "wo alles besser war!!" Die Menschen neigen in Veränderungspanik leider zum Rückfall. Politische Vorkommnisse zeigen dies ganz deutlich.
Ich versuche mich dieser Erziehungs- und Bildungsaufgabe anzunähern und Themen vergangenheits- und zukunftsorientiert in Geschichten aufzugreifen. Es lohnt sich am ehesten, bei den Kindern zu beginnen. Erwachsene zu gewinnen oder gar zu begeistern, ist weitaus schwerer! Sie verteidigen zu heftig ihre vertrauten Werte und erreichten Güter aus der Vergangenheit, für die sie gelebt haben. Das ist verständlich, aber längst nicht ungefährlich, denn sie sitzen noch auf der starken Seite der macht. Die Kinder haben riesengroße Zukunftshürden zu bewältigen.
Christa Ulmer-Thurn
Die Geschichte vom Wolkenzwerg Gustav, der Vergangenheiten auf der Erde einsammelt und ins Wolkenmeer der Großmutter bringt, wird in der letzen Geschichte ein cloudmaker, der Daten einsammelt und speichert. Brückenschlagen von Erfahrungen und Gewohnheiten der Vergangenheit hin zu bekannten und unbekannten Möglichkeiten der Zukunft, ist mein Anliegen in vielen meiner Geschichten. Ich freue mich, wenn Sie sich Zeit nehmen, um diese kennenzulernen. Sich der Zukunft öffnen, ist der erste Schritt zur Veränderung.
Über Rückmeldung unter info@studio-sdh.de freue ich mich.
Schauen Sie bitte auf das aktuelle Bilderbuch zur Corona - Pandemie!